12.10.2006 - Wolfgang Philipps

    Demnächst gelbe Flaggen am Protokolltisch

    In der DWL wird es demnächst nicht nur Gelbe Karten, sondern auch eine gelbe Flagge geben. Diese ergänzt die bisher am Protokolltisch vorhandenen weißen, blauen und roten Flaggen und signalisiert dabei nach einem Wasserverweis für Brutalität das Ende der vierminütigen Unterzahl des davon betroffenen Teams. Dieses optische Signal ist für Spiele im DSV-Oberhaus in der kommenden Saison verbindlich, wie jetzt auf der DWL-Tagung in Düsseldorf festgelegt wurde.

    Nach den teilweise dramatischen Regeländerungen des Weltverbandes im Jahre 2005 war die Strafe für Brutalität (neben dem dauerhaften Wasserverweis des schuldigen Spielers und einem sofortigen Startwurf) auf eine vierminütigen Unterzahl des betroffenen Teams abgeändert worden, allerdings gab es zunächst kein eindeutiges optisches Signal für das Ende der vierminütigen Strafzeit. Die FINA hat sich inzwischen daher zur Einführung einer vierten, gelben Flagge entschieden, was im Hinblick auf das Regelwerk nicht nur in sich konsequent ist, sondern auch bei Spielen auf sämtlichen Leistungsebenen eine weltweit einheitliche (und auch praktikable) Regelung garantiert.  
     
    Die Vorstellung dieses neuen Hilfsmittels löste auf der DWL-Tagung bei einigen Vereinsvertretern zwar Kopfschütteln aus, zumal diese Entscheidung in Deutschland bis dato auch nur selten gefällt worden ist, allerdings schließt die angeregte alternative Verwendung der vorhandenen weißen und blauen Flaggen mögliche Irritationen in hartumkämpften Spielen bei weiteren Wasserverweisen nicht aus. Ganz so theoretisch ist die Betrachtung zudem nicht, da die DSV-Schiedsrichterkommission bei der Tagung durchblicken ließ, daß brutales Spiel in Zukunft verstärkt geahndet werden soll, und spätestens bei einem Begegnung mit bis zu 37 Persönlichen Fehlern wie dem EM-Finale in Belgrad sind optisch eindeutige Signale nicht zu unterschätzen.