Turbulenzen beim SC Magdeburg

    Hildebrandt: "Da ist ein Haufen Amateure am Werk"

    Von Michael Bock


    Magdeburg. Der frühere Manager des Handball-Bundesligisten SC Magdeburg, Bernd-Uwe Hildebrandt, hat Aussagen zurückgewiesen, er sei Initiator von Umsturzplänen gegen SCM-Präsident Rolf Oesterhoff. Er habe den Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zum Zweck des Präsidentensturzes keineswegs auf den Weg gebracht, sagte er gestern dem Sport-Informations-Dienst (sid). Hildebrandt: " Das ist dummes Zeug. Ich habe nur wie viele andere unterschrieben. Wenn ich der Initiator wäre, dann wäre ich persönlich hingegangen und hätte die Liste abgegeben. "

    SCM-Präsident Oesterhoff hatte am Dienstagabend auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mitgeteilt, es seien 256 Unterschriften von Mitgliedern eingegangen, die eine außerordentliche Mitgliederversammlung fordern würden. An der Spitze der Bewegung stünden Bernd-Uwe Hildebrandt und Ex-Vizepräsident Ronald Westphal. Laut Oesterhoff ist beabsichtigt, ihn sowie seine Stellvertreter Frank Meyer und Martin Sanne abzuwählen.

    Der Antrag für die Mitgliederversammlung kommt nach Vereinsangaben aus dem Bereich Wasserball. 95 Prozent der Unterschriften würden dabei von Mitgliedern stammen, die erst vor drei Wochen in den SCM eingetreten seien.

    " Die Leute wollen wissen, wo die Probleme liegen ", sagte Hildebrandt dem sid." Da ist ein Haufen Amateure am Werk, und es läuft abenteuerlich. " In seine Kritik schloss der Ex-Manager auch Sportdirektor Stefan Kretzschmar ein, der nach dem Rauswurf von Coach Bogdan Wenta zudem als Interimstrainer fungiert. Laut Hildebrandt hat Kretzschmar " keine Ausbildung und noch keinen Tag arbeiten müssen ", bevor er seinen Posten antrat.

    Die Magdeburger Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen in neun Komplexen gegen Hildebrandt, dem unter anderem Steuerhinterziehung, Bestechlichkeit und Betrug vorgeworfen werden.

    (Quelle: VSM vom 15.11.2007)