Magdeburg -
"Wer rastet, der rostet." Dieser sprichwörtlichen Volksweisheit hat
sich der gegenwärtig 975 Mitglieder starke Verein für Sporttherapie und
Behindertensport verschrieben. Seit seiner am 3. Oktober 1980 als BSG
Gesundheitssport vollzogenen Gründung ist der Verein unter Leitung seines
jetzigen Vorsitzenden Manfred Greinert zu einem der erfolgreichsten und
mitgliederstärksten Vereine in Sachsen-Anhalt gewachsen.
Der Verein
bietet seinen Mitgliedern eine breite Palette an Betätigungsmöglichkeiten auf
dem Gebiet der Prävention und besonders der Rehabilitation. Selbst im Bereich
des Leistungssports, wie bei den Paralympics, haben Mitglieder des Vereins
Medaillen errungen.
Gegenwärtig beleben Mitglieder beiderlei Geschlechts und aller Altersbereiche
die Sportanlagen im Stadtpark. Auch in den Schwimmhallen der Stadt ist der
Verein präsent. Mit seiner inhaltlichen Spezifik besitzt er die fachliche
Anerkennung für die sporttherapeutische Betreuung in den Bereichen Erkrankung
des Stütz- und Bewegungsapparates, innere Erkrankungen,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankung des zentralen und peripheren
Nervensystems und bei geistiger Behinderung.
Volltagsbetätigung in einem ganzwöchigem Sportangebot im Reha- und
Behindertensport finden die Sporttreibenden u.a. in der Gymnastik
(Fitnessgymnastik, Stretching, Wirbelsäulengymnastik), im Krafttraining, im
Muskelaufbautraining, im Prellball und in der Wassergymastik. Im allgemeinen
Behindertensport haben Schwimmen, Tischtennis, Wasserball und Leichtathletik
Vorrang. Dass sich die Mühe der fachlich qualifizierten Trainer und
Übungsleiter und der Aktiven in diesem Bereich auszahlt, zeigen die vielen
nationalen und internationalen Erfolge der Beate Lobenstein, Burkhard Diestel
und Co. Deren Erfolge im Schwimmen füllen bereits mehrere Seiten der
Vereinschronik.
"Dabei sein ist alles", so lautet auch das Motto der
Vereinsmitglieder bei der Teilnahme an den jährlich stattfindenden
Vereinsveranstaltungen. Mit den Landessportspielen der Behinderten in Salzwedel
am 28. August, der Herbstwanderung im Harz am 25. September und dem
traditionellen Schwimmfest am 1. Dezember stehen noch drei vereinsinterne
Höhepunkte in diesem Jahr an. Zudem will der bereits berufene Schwimmer
Christopher Küken bei den Paralympics in Athen erfolgreich abschneiden.
Das sportliche Treiben ist aber nur die eine Seite der Medaille. Seit Monaten
werkeln die Mitglieder des Vereins gemeinsam mit Magdeburger Baufirmen an
ihrem neuen Domizil an der Großen Diesdorfer Straße. Die Inbesitznahme der
einst als Gaststätte und Klubhaus genutzten Einrichtung hinter der
Schwimmhalle Große Diesdorfer Straße wirft bereits seine Schatten voraus. Am
1. September soll nun der Umzug vom Stadtpark in das Stadion der Bauarbeiter
erfolgen. Bisher eingesetzte Fördermittel in Höhe von 783599 Euro, die Bund,
Land und Kommune bereitstellten, sowie Eigenleistungen des Vereins und seiner
Mitglieder ermöglichen die Schaffung von Kraft-, Gymnastik-, Aufenthalts- und
Umkleideräumen. "Alle Räume wurden den Besonderheiten und Bedürfnissen
der künftigen Nutzer dieser Einrichtung angepasst", erklärt Architekt
Jürgen Ertner. Bereits jetzt lässt der Umbau die ehemalige Gaststätte nebst
Billard, Schach- und Übernachtungsräumen vergessen. "Dank der Hilfe des
Sport- und Bäderamtes sowie aller anderen Entscheidungsträger ist uns dieser
Kraftakt gelungen", resümiert Initiator Greinert. Mit dem Einzug in das
neue Domizil sieht der Vorsitzende nach jahrzehntelanger ehrenamtlicher
Arbeit im Verein eine Art Lebenswerk erfüllt.
Von Horst Pooch
(LRMD)
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