zurück

    Legendärer Schwimmsport-Klub feierte Jubiläum
    Zu Hellas "100." extra über den großen Teich geflogen


    Magdeburg - Er war einer der erfolgreichsten Schwimmsportgemeinschaften Deutschlands in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, seine Mitglieder holten bei Olympischen Spielen zwei Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille, außerdem kann er 11 Weltrekorde für sich verbuchen und brachte den Ausnahmesportler "Ete" Rademacher hervor - der Magdeburger Klub "Hellas".

    Am vergangenen Sonnabend erwies auch OB Lutz Trümper der legendären Gemeinschaft anlässlich ihres 100-jährigen Geburtstages seine Reverenz: Er ziehe den Hut vor dem Traditionsklub, dessen Sportler auch der heutigen Jugend durchaus Vorbilder sind, sagte er am Sonnabend anlässlich der offiziellen Feierlichkeiten zum Jubiläum im Ratswaagehotel.

    Zur Veranstaltung waren auch Heinz Marziniak, Präsident des Landesportbundes, und Edda Kaminski, Vizepräsidentin des Landesschwimmverbandes, gekommen. Die Feierlichkeiten im Ratswaagehotel waren Höhepunkt und Abschluss einer kompletten Festwoche. Erschienen waren dazu Senioren des Klubs aus allen Teilen Deutschlands. Am weitesten gereist war Karl-Heinz Seher. Er kam aus seinem Wohnort in Florida, wo er über 30 Jahre ein Sportgeschäft betrieben hatte.

    Der 75-jJährige wurde mit drei Jahren Mitglied des Vereins, und entwickelte sich selbst zu einem Großen: Er war 1956 in Melbourne Mitglied der Wasserball-Olympiamannschaft. Für ihn war es ein absolutes Muss, sich in eine Boing zu setzen und über den großen Teich zum Jubiläum zu kommen. Am Sonnabend stand das Plaudern mit vielen alten Bekannten wie Helmut Storek oder dem Klubvorsitzenden Dr. Hans Hünecke im Vordergrund. Da fielen Namen von berühmten Mitgliedern wie Max Ritter, Mitbegründer von "Hellas" von 1960 bis 1964 Präsident des internationalen Schwimmsportverbandes FINA, oder wie Ete Rademacher. Hellas war nach 1945 als Schwimmklub nach alliiertem Recht aufgelöst worden, danach waren die Schwimmer und Wasserballer in der BSG Aufbau Börde vertreten. Andere Sportler zogen in den Westen und gründeten dort Hellas neu. 1993 feierte der Klub an seinem EntstehungsortWiederauferstehung. Er hat heute 220 Mitglieder, zählt zu den kinderfreundlichsten Vereinen des Landes.

    Vorsist blickt optimistischt: Zwar hoffe er nicht auf Olympia-Medaillen und Weltrekorde, aber: Mit einem jugendorientierten Breitensport im Schwimmen und - seit einiger Zeit auch im Bowling - setze "Hellas" die gute Tradition fort.

    Von Karl-Heinz Kaiser

      


    (LRMD)