Von Jutta Lauterbach, dpa
Hamburg -
So schön strahlten sie selten. «Pretty Woman» Julia Roberts wurde mit 37
Jahren Mutter von Zwillingen. Claudia Schiffer (34) präsentierte in London
stolz ihr zweites Kind Clementine. US-Sänger Seal (41) machte seiner Freundin
Heidi Klum (31) in Hamburg eine Liebeserklärung - Modeltöchterchen Leni mit
eingeschlossen. Doch so herzerwärmend ging es 2004 nicht immer bei Stars und
Sternchen zu.
Manchmal wurde es richtig turbulent: Altrocker Ozzy Osbourne (55) lieferte
sich einen dramatischen Ringkampf mit einem Einbrecher. «Glamour Lady»
Tatjana Gsell (33) wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, dann tauchte
die Arztwitwe an der Seite von Prinz Ferfried von Hohenzollern (61) auf - das
Boulevardthema im Herbst 2004.
Royalisten konnten dieses Jahr frohlocken: Gleich vier Mal läuteten die
Glocken zu «Märchenhochzeiten» - in Spanien, Dänemark, Jordanien und dem
Ölsultanat Brunei führten die Kronprinzen ihre zumeist bürgerlichen Auserwählten
zum Altar. Dass der jordanische Bräutigam, Prinz Hamsa (24), als Thronfolger
überraschend abgesetzt wurde, ist eine andere Geschichte.
Ein Drama spielt sich in Japan ab. Kronprinzessin Masako (40) nimmt seit
einem Jahr keine öffentlichen Verpflichtungen mehr wahr. Sie leide unter
schweren Depressionen und Angstzuständen, heißt es. Ein Grund sei der Druck,
einen männlichen Thronfolger zu gebären. Die kaiserliche Erbfolge lässt nur
Männer auf dem Chrysanthementhron zu. Masako ist seit 1993 mit Kronprinz
Naruhito (44) verheiratet, Ende 2001 kam endlich der ersehnte Nachwuchs -
doch es war eine Prinzessin. Jetzt will die regierende Liberaldemokratische
Partei (LDP) die weibliche Thronfolge im Kaiserhaus ermöglichen - vorerst ist
es aber nur ein Vorschlag.
In Europa sind es wie ehedem die britischen Royals, die Aufmerksamkeit
erregen. Jüngst sagte Thronfolger Prinz Charles (56) die Teilnahme an einer
Hochzeit ab, weil seine Geliebte Camilla Parker Bowles (57) nicht neben ihm
sitzen durfte. Sie sollte weit hinten platziert werden. Prinz Harry (20), das
Sorgenkind des Königshauses, wurde nach einer Rauferei kurzzeitig zur
«Arbeit» auf eine Ranch nach Argentinien geschickt. Harrys Bruder William
(22) hingegen machte seinem Ruf als Liebling der Nation wieder mal alle Ehre.
Selbst in Badehose, Kappe und Ohrenschützern bei einem Wasserballturnier ließ
er die Mädchenherzen im Königreich höher schlagen.
Als großes gesellschaftliches Ereignis in Europa wurde die Trauung des
spanischen Kronprinzen Felipe (36) mit der früheren TV- Moderatorin Letizia
Ortiz (32) angekündigt. Doch ausgerechnet zur Feier im Mai prasselte auf
Madrid ein heftiger Schauer nieder - nach spanischem Volksglauben ein
schlechtes Omen. Eine Woche früher hatten bereits der dänische Kronprinz Frederik
(36) und die australische Professorentochter Mary Donaldson (32) in
Kopenhagen den Bund fürs Leben geschlossen. «Man wird mich absolut als
selbstständig arbeitende Frau des Kronprinzen erleben», kündigte Prinzessin
Mary an.
In Oslo erblickte am 21. Januar die norwegische Thronfolgerin Ingrid
Alexandra, das erste gemeinsame Kind von Prinzessin Mette- Marit (31) und
Kronprinz Haakon (31), das Licht der Welt. «Die Geburt ist ein historisches
Ereignis», betonte Norwegens Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik, «weil
zum ersten Mal eine Tochter eines norwegischen Kronprinzenpaares als
Thronfolgerin geboren wird.»
Für andere Prominente war 2004 das Jahr der Trennung. Prinz Karim Aga Khan
(67) bestätigte seine Scheidung von Begum Inaara (41). Nach 38 Jahren Ehe
reichte die Ehefrau von Schlagerstar Roberto Blanco (67) die Scheidung ein.
Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer (59) und Sybille (56) sind bereits
geschiedene Leute. In den Niederlanden ließ Prinzessin Margarita (32) ihren
Ehemann gar per Zeitungsinserat suchen - ebenfalls um sich scheiden zu
lassen.
Die denkwürdigste Trennung jedoch wurde im Februar in New York verkündet:
Plastikpuppe Barbie gab ihrem Dauerfreund Ken nach 43 Jahren den Laufpass -
und turtelte prompt mit Surferpuppe Blaine. «Sie macht gerade eine schwierige
Zeit durch», warb Barbie-Sprecherin Ken Sunshine um Verständnis.
(dpa)
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