Stuttgart - Die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft hat sich bei ihrer
ersten Teilnahme mit beeindruckenden Leistungen für die Zwischenrunde der mit
430 000 Dollar dotierten Weltliga qualifiziert.
21 Tage vor dem Auftakt der Weltmeisterschaft in Montréal gewann das Team des
Olympia-Fünften beim Heim-Turnier in Stuttgart zum Vorrunden-Abschluss auch
gegen den WM-Zwölften Rumänien mit 10:8 (2:3, 2:2, 2:1, 4:2). Die Basis für
das Weiterkommen hatte die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) mit
dem 12:11 (2:3, 5:3, 3:4, 2:1) gegen den WM- Zweiten Italien gelegt.
«Wir haben Werbung für unseren Sport betrieben und viel für unser Ego getan»,
sagte Bundestrainer Hagen Stamm und zog eine positive Bilanz. Speziell der
Erfolg gegen die Italiener vor 1500 Zuschauern machte dem 45-Jährigen Mut:
«Wir können auch die Großen schlagen.» Gegen Rumänien war es laut Stamm
allerdings «ein ganz hartes Stück Arbeit».
Gegen Italien machte zehn Sekunden vor der Schluss-Sirene der
überragende Stuttgarter Lokalmatador Heiko Nossek vom Bundesligisten SV
Cannstatt mit seinem sechsten Tor den Sieg perfekt: «Er hatte einen
Überflieger-Tag», sagte Stamm. Auch gegen Rumänien war Nossek zwei Mal
erfolgreich, wurde aber von den dreifachen Torschützen Tobias Kreuzmann
(Duisburg) und Marc Politze (Spandau) übertroffen. Zum Auftakt hatte es gegen
Brasilien mit 12:5 im vierten Spiel den ersten deutschen Weltliga-Sieg
überhaupt gegeben.
Mit den Erfolgen von Stuttgart qualifizierte sich Deutschland für die
Zwischenrunde vom 6. bis 10. Juli in Toronto. Stamm: «Wären wir
ausgeschieden, wäre das auch kein Beinbruch gewesen.» Allerdings hätte dann
die komplette letzte WM-Vorbereitungsphase neu gestaltet werden müssen: «Mit
Flug- und Hotelbuchung war alles auf die Zwischenrunde ausgerichtet», so
Stamm.
Bei einem Minus von rund 20 000 Euro war das Turnier in Stuttgart
organisatorisch kein Erfolg. Doch mit weiteren Siegen winkt in der
Gesamtbilanz gutes Geld: Der Weltliga-Gewinner erhält 100 000 Dollar,
für Platz zwei gibt es 70 000, für Rang drei 50 000.
(dpa)
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