55jähriges Jubiläum
der Dynamo-Schwimmhalle in Magdeburg
Lutz Koch erinnert an die Höhepunkte, als die Welt in Magdeburg zu
Gast war
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Lutz Koch mit einer
seiner Ausstellungstafeln in der Dynamo-Halle
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17.06.2006 - Magdeburg - 55 Jahre alt ist jetzt die
Dynamo-Schwimmhalle in Magdeburg, seit im Jahr 1951 das Freibad an der Großen
Diesdorfer Straße einfach in ein Hallenbad umgewandelt wurde. Zu jener Zeit
lebte der Wasserballsport in der DDR wieder auf und brachte es zu einem solchen
Höhenflug, daß sich die besten Mannschaften Europas die Ehre gaben, in
Magdeburg anzutreten. Ein Zeitzeuge von Anbeginn an ist Lutz Koch, in seiner
Glanzzeit ein gefragter internationaler Schiedsrichter. Er führt die Geschichte
der letzten 55 Jahre in einer Ausstellung vor Augen, passend zum letzten
Bundesligaspiel des SC Magdeburg gegen Blau-Weiß Bochum vor hoffentlich
ausverkaufter Halle.
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Ehefrau Bärbel Koch
teilt das Hobby ihres Mannes
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Insgesamt acht Schautafeln hat Lutz Koch ausgestattet mit
alten Photos, Zeitungsausschnitten, Urkunden und vielem mehr, ein Querschnitt
durch die Geschichte des Wasserballs in Magdeburg. Der jetzt im Ruhestand
lebende Diplom-Ingenieur war von früh an dem Wasserballsport verbunden. Als in
Magdeburg das allererste Vorrunden-Turnier 1964 des neu gegründeten Europacups
der Landesmeister stattfand, tauchte bereits der Name Koch unter den
Kampfrichtern auf. Von da an gewann die SG Dynamo Magdeburg, wie der
Spitzenverein der DDR hieß, seit Börde Magdeburg 1958 abgelöst worden
war, Jahr für Jahr Medaillenränge in den Finalturnieren des
Europacups. Es fing 1964 mit Bronze an, hinter Partizan Belgrad und Dinamo
Moskau, vor dem ASC Duisburg, Canottieri Napoli und Legia Warschau.
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Das Tokyo-Team der
DDR
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Einer von vielen Höhepunkten in der Elbe-Schwimmhalle
fand Ende Februar 1966 statt, das Rückspiel im Europacup-Finale gegen Partizan
Belgrad. Unter irregulären Bedingungen, in einer viel zu kleinen Halle in
Zagreb, war das Hinspiel 5:3 verloren worden. Im Rückspiel dominierte Dynamo
Magdeburg, lag bereits 4:2 in Führung, es fehlte das siegbringende Tor. Dabei
stand auf einem Transparent: "Ist Dynamo erst in Tritt, dann kommt Belgrad
nicht mehr mit". 1200 Zuschauer fieberten mit ihrer Mannschaft, aber den
Männern um Trainer Rolf Bastel war das Glück nicht hold. In Überzahl verkürzte
Peresic für Partizan auf 4:3, für eine Wende fehlte die Zeit. Belgrads Kapitän
und Torwart Dr. Muskatirovic gestand freimütig: "Dynamo war heute besser,
wir haben Glück gehabt, daß wir mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in dieses Spiel
gehen konnten. Es ist das erste Mal, daß wir uns auch über eine Niederlage
freuen." Die fast in Vergessenheit geratene Dynamo-Aufstellung:
Hans-Georg Fehn (1968 bester Torwart der Olympischen Spiele in Mexico-City),
Siegfried Ballerstedt, Manfred Unterdörfer, Veit Hermans, Jürgen Kluge (später
ASC Duisburg-Coach), Dieter Voß, Gerd Bezold (Gastspieler bei Poseidon Hamburg,
BSV Bremen und Rote Erde Hamm), Wolfgang Zein, Peter Fritsche, Klaus Strobach,
Hans Schulte. Trainer Rolf Bastel.
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DDR als
Vize-Europameister 1966 in Utrecht
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Erinnert werden muß auch an die Olympia-Ausscheidung, die
1964 die Nationalmannschaften der DDR und der Bundesrepublik zu zwei Spielen in
Magdeburg und Wuppertal zusammenführte. Tokyo hieß das große Ziel. Beide
Verbände waren nicht bereit, eine gemeinsame Mannschaft zu stellen. So kam es
zur ersten Begegnung in Magdeburg, die 3:1 an die DDR ging. Eine Woche später
in Wuppertal kam die Bundesrepublik über ein 1:1 nicht hinaus, damit waren die
Olympiatickets für Hans Hoffmeister, Lajos Nagy, Wolf-Rüdiger Schulz, Heinz
Abrat und andere dahin.
Dieses und vieles mehr hat Lutz Koch dankenswerter Weise vor dem Vergessen
bewahrt.
Texte © 2003 - 2006 by Dr. Günter Schwill
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