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    Ex-Wasserballer Dierolf am Herz operiert

    Tübingen - Der frühere Wasserball-Nationalspieler Steffen Dierolf ist erfolgreich am Herzen operiert worden. "Ich bin gut drauf, mir geht es blendend", sagte der 32-Jährige der Deutschen Presse-Agentur dpa.

    Die knapp fünfstündige Operation vor einer Woche an der Tübinger Universitätsklinik ist nach Angaben des behandelnden Herzchirurgen Professor Gerhard Ziemer ohne Komplikationen verlaufen. Dierolf werde an diesem Wochenende nach Hause entlassen und in naher Zukunft wieder Sport treiben können. "Auch Leistungssport wäre aus medizinischer Sicht wieder möglich", erklärte Ziemer.

    Eine Rückkehr in die Bundesliga, wo er 2006 mit dem SV Cannstatt deutscher Meister wurde und bis zum vergangenen Juli für den benachbarten SSV Esslingen spielte, hält Dierolf aber für unwahrscheinlich, wenn auch nicht für völlig ausgeschlossen. "Ich werde sicher wieder Wasserball spielen, aber eher bei den Alten Herren", sagte der 1,92-Meter-Mann. "Wenn ich 26 wäre, würde ich es noch mal probieren, ich bin aber 32. Ob ich nach der Reha noch mal Lust auf die Bundesliga habe, weiß ich nicht. Das ist auch eine Zeitfrage", sagte der studierte Maschinenbauer. "Ich muss mich jetzt bewerben. Primär wichtig ist, dass ich einen Job finde."

    Bereits im Jahr 2000 war bei dem 312-fachen Nationalspieler ein angeborener Herzfehler diagnostiziert worden, der sich im vergangenen Juli unter Belastung als zu großer Risikofaktor herausgestellt hatte. Deshalb hatte der Stuttgarter, der bei den Olympischen Spielen in Athen mit der deutschen Mannschaft Fünfter wurde, auf die Spiele in Peking verzichten und seine Karriere sofort beenden müssen. Nun sei in Tübingen die Hauptschlagader-Klappe repariert und die Hauptschlagader teilweise ersetzt worden, erklärte sein Arzt Ziemer.

    Er habe zu Ziemer zwar volles Vertrauen gehabt, sagte Dierolf. "Aber wenn man kurz vor der Operation die Familie sieht, denkt man schon: Wenn etwas schief läuft, war es das letzte Mal. Ich habe gesagt, das ist wie auf der Schlachtbank: Man hat es nicht selbst in der Hand."

     

    (Quelle: dpa vom 02.10.2008)