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Gutachter geben der Glasfassade und den rostigen Stahlträgern nur noch begrenzte Überlebensfrist Die Schwimmhalle Diesdorf wackelt, Rat drängt einstimmig auf Sanierung Von Katja Tessnow
Mit vier kommunalen
Schwimmhallen und dem Spaßbad in privater Regie verfügt Magdeburg über eine
passable überdachte Badelandschaft. Um ihren Zustand ist es allerdings unterschiedlich
bestellt. Der sanierten Elbehalle steht in Diesdorf akute Sanierungsnot
gegenüber. Die Hoffnung auf Abhilfe ist mit der jüngsten Ratssitzung
gestiegen. Eine der kleineren, kommunalen Hallen wurde am Rande allerdings
offen als Schließkandidat gehandelt: die Schwimmhalle Nord.
Doch nicht nur
veraltete Duschen und Umkleiden sind in Diesdorf das Problem. Schlimmer noch:
Die Glasfassade und der tragende Stahlrahmen wackeln. Ein Ingenieurbüro kam
zur Erkenntnis: "Die Halle kann mit den bereits vorgenommenen
Schutzvorrichtungen an der Glasfassade noch ca. 1 bis 1, 5 Jahre (...)
genutzt werden." Selbst bei Sicherung der Glasfassade sei allerdings "
nach optimistischer Schätzung in spätestens 5 bis 7 Jahren "mit
generellen Standsicherheitsproblemen zu rechnen. Der Grund: fortschreitende
Korrosion. Heißt: Spätestens 2009 muss die Glasfassade erneuert werden.
Spätestens 2014 steht Generalsanierung an – oder Sperrung. Allerdings: Nach
groben Schätzungen sind 10 bis 12 Millionen Euro nötig, auf dass die Halle
glänzt. "Sagen Sie, woher?", eiferte Oberbürgermeister Lutz Trümper
(SPD) folgerichtig in den Ratssaal und legte nach: "Keine Illusionen
verbreiten!" Für Diesdorf sieht es also gar nicht schlecht
aus. Und für die kleineren Hallen in Olvenstedt und Nord? Der Stadtrat
beschloss, dass auch diese "unter die Lupe" genommen werden sollen.
Trümper machte allerdings keinen Hehl aus verwaltungsinternen Plänen, die bis
zur Schließung einer Halle reichen: "Meine Prioritätensetzung ist klar;
erstens Elbe, zweitens Diesdorf, drittens Olvenstedt." "Und
Nord?", rief es mehrstimmig aus der Ratsversammlung. Trümper: "Mehr
sage ich nicht!" |