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Wasserballer Meckeben: Orange-Bademäntel passé
Berlin - Erst
plädierte er nach den Unruhen in Tibet für einen Sportler-Protest gegen
Chinas Politik in orangenen Bademänteln, doch dann machte er sich kundig und
kam zu neuen Einsichten: Wasserballer Sören Mackeben, 29-jähriger
Nationalspieler von den Wasserfreunden Spandau 04 und mit seinem Verein
Meister und Pokalsieger geworden, las Hintergrundartikel, sprach mit
chinesischen Studenten an der Uni und wurde sogar vom chinesischen
Botschafter Ma Canrong in Berlin empfangen: "Ich habe gemerkt, wie wenig
Ahnung ich von dem Thema hatte und dass ich in vielem nur Angelesenes aus den
Medien wiederholte und quasi blank da stand, wenn ich mit Argumenten
konfrontiert wurde, auf die ich nichts mehr entgegnen konnte", bekennt
er heute. Im Frühjahr hatte der
Student für Europäische Wirtschaft mit dem Vorschlag für Medienaufmerksamkeit
gesorgt, bei den Olympischen Spielen, bei denen die deutschen Männer im
Eröffnungsmatch auf Gastgeber China treffen, in orangefarbenen Bademänteln
anzutreten. Orange ist die Farbe der tibetanischen Mönche. Nach diesem
Statement war die Randsportart Wasserball plötzlich für einen Moment im Fokus
der Öffentlichkeit. Ma Canrong habe den Ärger über Klischees und
mangelnde Sachkenntnis in den Berichten nicht verhehlt, sagt Sören Mackeben.
Aber, so der Botschafter, die Zentralregierung daheim in Peking habe es auch
verpasst, ihre Leistungen in Sachen Tibet der vergangenen Jahre nach außen
besser zu kommunizieren. Sören Mackeben: "Ich fing an zu begreifen, wie
komplex die Problematik ist, wie viele Facetten sie hat und wie formelhaft
darüber diskutiert wird. Deshalb ist die Idee mit den orangefarbenen
Bademänteln auch nicht mehr sinnvoll". |
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(Quelle: dpa vom 23.06.2008) |