Großes Interesse : 90 Zuschauer besuchen
Vortrag im Kreismuseum
Flussbadeanstalten boten mehr als
Abkühlen im Strom
Von Wolf-Dietrich Hein
Zu einer Dia-Ton-Schau
von und mit Fritz Schönemann wurde am Donnerstagabend in das Kreismuseum
eingeladen. Im Vordergrund standen die Geschichte des Schönebecker
Elbübergangs sowie der Badeanstalten. Das große Interesse an diesen Themen
spiegelte die unerwartet hohe Besucherzahl wider.
Bad Salzelmen. " Mit 30 Zuschauern hatte ich gerechnet. Aber nicht
damit, dass die Plätze kaum ausreichen ", meinte freudestrahlend der
Kreismuseumsleiter Rüdiger Radicke. Gemeinsam mit Mitgliedern des
Museumsfördervereins musste er noch Stühle in den Galeriesaal hereintragen.
Schließlich fanden sich rund 90 historisch interessierte Schönebecker ein.
Als Referent
präsentierte der 71-jährige Schönebecker Fritz Schönemann mehrere von ihm
angefertigte Dia-Ton-Vorträge. Seit etwa 15 Jahren beschäftigt sich der
gelernte Schlosser und jetzige Rentner mit Heimatgeschichte. Er betreibt auch
Forschung im Stadtarchiv. Aus seinem reichhaltigen Fundus stellte er am
Donnerstagabend eine kleine Auswahl vor. In Wort und Bild erfuhren die
zahlreichen Zuschauer viele Fakten aus der Historie Schönebecks. Es ging
vorrangig um die Elbüberquerung im Wandel der Zeiten einschließlich des
Brückenbaus sowie die Freizeitangebote der Schönebecker
Freiluftbadeanstalten. Es bestanden die Flussbadeanstalten Lellau, Köhler,
Seiler, Medicke, Fährlake und das Freibad Barbarastraße ( TSV ). Übriggeblieben
ist nur noch letztgenannte Stätte sommerlicher Badefreuden.
"Ich sammele Postkarten und erforsche dann die Geschichte dessen, was
dort abgebildet ist ", erläuterte Fritz Schönemann. Eine Fülle von
historischen Fakten präsentierte er den Besuchern. So war zu erfahren, dass
das Freibad in der Barbarastraße im Jahre 1932 eingeweiht wurde. Vor allem
ältere Schönebecker nennen es auch heute noch nur " TSV ", weil es
vom damaligen Turn- und Sport-Verein, dem vormaligen MTV (Männer-Turn-Verein
von 1861, heute Schönebecker Sportverein 1861) genutzt wurde. Und zur
Geschichte der Flussbadeanstalten wurde mitgeteilt, dass diese nicht nur zum
Schwimmen dienten, sondern hier auch Wettkämpfe beispielsweise im Wasserball
sowie verschiedene Feste stattfanden.
Zum Schluss sahen sich die Zuschauer als
Zugaben noch zwei Dia-Vorträge über Winterimpressionen an der Elbe und das
vorweihnachtliche Bad Salzelmen an.
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