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    Wasserballer nach Fast-Sensation zurückhaltend

    Rom - Auch nach der Beinahe-Sensation gegen Rekord-Olympiasieger Ungarn blieben die deutschen Wasserballer auf dem Boden.

    "Jetzt von einer Medaille zu sprechen, wäre absoluter Blödsinn", sagte Bundestrainer Hagen Stamm nach dem 7:7 gegen Ungarn, der bisher größten Wasserball-Überraschung bei der Schwimm-WM in Rom. "Bestimmt zwei Jahrzehnte" habe man kein positives Resultat gegen Ungarn erzielt, erklärte Stamm mit stolzgeschwellter Brust. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Kanada an diesem kann mindestens Platz zwei gesichert werden, der in der Zwischenrunde den vermeintlich leichteren Gegner bescheren würde.

    Für den nun sogar möglichen deutschen Gruppensieg und den damit verbundenen direkten Einzug ins Viertelfinale müsste zuvor Ungarn gegen den krassen Außenseiter Südafrika nicht höher gewinnen als der Olympia-Zehnte Deutschland anschließend gegen Kanada. Auch wenn sich Ungarn nicht in Bestform präsentierte, ist das doch eher unwahrscheinlich. "Ungarn wird die Gruppe gewinnen", meinte Mannschaftskapitän Marc Politze, der nach dem 16-Nationenturnier von den Wasserfreunden Spandau in die italienische Liga wechselt.

    Gegen Kanada hofft Stamm auch wieder auf Torjäger Heiko Nossek, der im Ungarn-Spiel mit einer Adduktoren-Zerrung nur zuschauen konnte. "Er ist für uns ein Schlüsselspieler", sagte Politze über den in Sori (Italien) spielenden Rückraumschützen. Doch auch ohne Nossek hielt das Team gut mit. Mit der 40 Jahre alten Torwart-Legende Alexander Tchigir als sicherem Rückhalt kam Deutschland durch Trainersohn Marko Stamm kurz vor Schluss noch zum 7:7-Ausgleich.

    Um seinen Einsatz und die Nicht-Nominierung Duisburger Spieler hatte es Diskussionen gegeben. Doch der 20-Jährige antwortete den Kritikern und behielt beim Tor die Nerven. Vater Hagen, sonst ein Freund markiger Worte, blieb nach außen gelassen. "Den letzten Ball muss er rein machen, mehr nicht, und das hat er getan", sagte er. "Er gehört in die Mitte der Mannschaft, und nicht woanders hin."

     

    (Quelle: dpa vom 23.07.2009)